Montag, 22. August 2005

...

Der Flirt Beobachter
Schlüpfrige, prickelnde Geschichten aus dem Alltag eines Mannes.

Heute: Wahrheit oder Pflicht! Ein Business Termin im Beach Club und ein Bad im Main.


Was für ein Donnerstag!
Es ist Donnerstag Nachmittag und das Telefon klingelt. Mein Geschäftspartner Micha aus Österreich ruft an. Er ist gerade in seiner Frankfurter Geschäftsstelle und soll seinen Chef in FFM ausführen. Ob ich da nicht einen heißen Tipp für Ihn hätte. Klar, als Lokal Matador schlage ich Ihm den Beach Club am Mainufer vor. Bei dem Wetter! Gutes Essen, leckere Cocktails und na klar, Mädels ! Was will man mehr. Kurzum ein klasse Vorschlag und ich muss mit. Sein Chef will mich kennen lernen, weil er ja schon so viel über mich gehört hat. Also, Treffpunkt nullachthundert im Beach Club.

Dort angekommen ist von den Beiden noch keine Spur. Da das ja so ein halb offizieller „Termin“ ist, bin ich mit Designer Jeans und Ralf Lauren Shirt (locker über die Hose) gestylt. Zwischen all den pseudo-Strandhasen in Flipp-Flopps, fühle ich mich irgendwie zu angezogen. Nichts ist schlimmer als ein Mitte 30 Jähriger, der versucht hipp zu sein, denke ich mir. Ich schaue mich erst mal ein bisschen um, stakse durch den künstlich aufgeschütteten Sand. Mist, in meinen Schuhen (Seglern) alles voll Sand! Alles in allem aber ein nettes Ambiente. Ich setzte mich erst einmal hin, belege brav drei Plätze am Tisch und warte. Sie kommen. Klasse Gespann. Micha sieht aus wie einer, der hier auf der Suche nach einem Farbberater ist, (Beiges Kurzarmhemd Modell ich bin Verheiratet, Ihr Frauen dieser Welt, sprecht mich nicht an) und sein Chef, ganz cool in „Agentur“ schwarz.

Ok, was soll’s. Da musst du jetzt durch. Es stellt sich aber heraus, das Michael Nummer zwei (der heißt auch so – Verwirrung lass nach) total ok ist. Nach dem Essen schlägt er vor, noch mal ein bisschen im Beach Club „Rumzulaufen“. Tja, dass Essen durfte ich latzen. Dafür will er sich jetzt mit den Getränken nicht lumpen lassen. Wir staksen also durch das künstliche Malle-Palle Südsee Ambiente, Richtung Samsung Cocktail Bar. Hier angekommen werde ich erst einmal bezüglich der super Lokation gelobt und in der Tat, es herrscht Frauen Überschuss.

Man redet über Frauen, den Job, gute und schlechte Geschäfte und einer weitergehenden Kooperation. Klasse sage ich mir, der Abend lohnt sich. Was willst du mehr. Dann plötzlich spricht mich so ein Beach Girl an, ob ich nicht ein Grundstück in Brasilien kaufen möchte. Etwas perplex nehme ich wie in Zeitlupe einen Flyer vom besagten Grundstück entgegen. Mein Blick fest im Ausschnitt der Dame haftend, bringe ich nur ein gequältes „hmmm, klingt spannend“ heraus. Klingt spannend! So was Blödes! Wo sind nur dein Charme und deine Schlagfertigkeit abgeblieben? Michael Nummer zwei packt die Gelegenheit am Schopf und lädt die süße gleich mal auf einen Cocktail ein. Peng! So eine dumme Anmache. Findet auch die vermeintliche Grundstücksmaklerin und setzt sich zu uns. Halt, das glaube ich nicht. Jetzt kommt Ihre Freundin auf den Plan. Ein kurzer Wink und eine Mischung aus Sarah Jessica Parker und äh – egal - in blond sitzt mir gegenüber. Fassungslos, wie schnell man(n) sich in derartiger Gesellschaft wieder findet, stoßen wir auch schon mit einem Cocktail an.

Es stellt sich heraus, das es mit dem Grundstück keine Anmache à la „Hallo ich such einen Mann“ ist, sondern Bier ernst. Schnell rückt dieses Thema aber in den Hintergrund, denn inzwischen steht der nächste Cocktail bereit. Du musst noch Fahren aber was soll’s, was tut man nicht alles für einen gelungenen Business Abend.

Die Gesprächsthemen werden so langsam schlüpfrig. Mann glaubt kaum, was eine Hausfrau (Also nix Marklerin) und einer Kindergärtnerin (der Sarah Jessica ParkerTyp) so alles einfällt. Flaschendrehen, nein die Kindergärtnerin will Tanzen. Michael Nummer zwei stapft Richtung DJ und wünscht sich Südamerikanischen Salsa. Der legt das prompt auf und jetzt müssen wir zwischen den ganzen nicht tanzenden Gästen in der Bar, tanzen. Die Kindergärtnerin tanzt. Ich tanze, Michael Nummer zwei zappelt und Micha steht da und weiss nicht was er sagen soll. Na der soll ja auch nicht reden sondern Tanzen. Wir tanzen und reden und ich erzähle – so eine scheiß Idee - von Dirty Dancing. Diese bestimmte Szene! Die Nummer im See! Wo der Swazy die Kleine über die Hüften stemmt und Sie einen Engel macht. Michael Nummer zwei sagt nur, das es für mich doch kein Problem darstellt, das gleiche mit der Kindergärtnerin anzustellen. Ich glaube das nicht. Ich wette mit ihm und die Kindergärtnerin schlägt ebenfalls zu. See? Nein, wir sind ja am Main und die Temperaturen liegen um 23:00h noch bei ca. 25 C.

Gesagt, getan! Die ganze Blase stapft zum Mainufer. Ich hallte das ganze immer noch für einen Scherz und lache mich kaputt. Denkste! Die Kindergärtnerin fängt an sich auszuziehen. Kein Problem den außer uns, befindet sich ja niemand mehr am Strand Marke Baggersee. Jetzt komme ich nicht mehr drum herum. Also Schuhe aus. Jeans hochgekrempelt und bis zu den Knöcheln auf einem glitschigem Stein finde ich mich im Main wieder. Wir reden hier vom Main! Igitt! Ich drehe mich langsam Richtung Ufer, und da steht die Kindergärtnerin in UNTERWÄSCHE vor mir. Mein Blick wandert von Ihren Füssen über eine Wahnsinns Figur im Spitzen String zu Ihren Augen. Die funkeln mich erwartungsvoll an. Die beiden Michaels grölen. Also, wenn die jetzt Anlauf nimmt, landest du samt Designer Outfit in der Brühe. Ich wähle also das kleinere Übel und hüpfe an Land und ziehe mich ebenfalls bis zum Slip aus. Gott sei Dank, der ist dunkelblau! Nun klettere ich wieder vorsichtig, diesmal bis zu den Knien in die Brühe. Es heißt, dass da mal ein Englischer Flieger in den zweiten Weltkrieg in den Main gestürzt ist. Wahrscheinlich modern genau jetzt die Gurte von dem armen Kerl durch, und die Leiche treibt an die Oberfläche. Brrr! Das Wasser riecht auch schon so komisch.

So, jetzt wird es ernst. Ich stehe also bis zum Oberschenkel im Main und die kleine nimmt Anlauf. Entschließt sich aber dann doch im letzten Augenblick, nicht zu springen. Zu viele Steine und der Pilot. Also gut, neuer Versuch. Sie kommt mir ein Stück entgegen und ich versuche Sie -Dirty Dancing mäßig- zu stemmen. Keine Chance. Ihre zarten 45 Kg und meine Body Pump Stunden lassen sich doch noch nicht so miteinander vereinbaren. Also Abbruch der Aktion. Sie bereits wieder an Land gibt mir einen kräftigen Stoß, und ich fliege der Länge nach in den Main. Platsch! Klasse! Super! Jawohl! Meine Gedanken kreisen um: Was befindet sich unter mir? Meine aufgekratzten Mückenstiche, die jetzt mit Mainwasser gespült werden und Gott sei dank ist nur die Unterhose nass! Das Wasser ist erstaunlich warm, muffelt plötzlich gar nicht mehr und ich schwimme eine Runde! Aus dem allgemeinen Gelächter, wird respektvolles Schweigen. Jetzt lache ich und denke „oh Gott, das mit den künftigen Geschäften mit Michael Nummer zwei kannst du ein für alle mal knicken!“

Wieder an Land angekommen besteht die Kleine darauf, die Dirty Dancing Nummer im Sand zu versuchen. Die hat gut reden, die ist ja auch trocken geblieben. Also werden noch ein paar Versuche mit sehr viel Körperkontakt unternommen. Welcher Idiot hat bloß das Fotohandy erfunden.

Nun wird beschlossen, sich wieder anzuziehen. Klasse, der ganze Body voll Sand und ich habe mühe die Beherrschung zu behalten. So viel Hautkontakt mit einer solchen Sahneschnitte, ich bin auch nur ein Mann. Also scheiß drauf und runter mit der nassen C&A Unterhose und rein in die Desinger Jeans! Gezückte Fotohandys und grinsende Blicke in Richtung meines Hinterns, versuche ich ohne gänzlich das Gesicht zu verlieren, den Sand aus meiner Hose zu bekommen. Na immerhin bekomme ich für meine Tapferkeit die Ehrenmedaille in Form eines Bussi von der Kindergärtnerin.

Wieder in der Bar angekommen, geht der Abend weiter. Wir entschließen uns Wahrheit oder Pflicht zu spielen. Wieder eine Runde Cocktails! Los geht’s. Ich werde gefragt ob ich Wahrheit oder Pflicht möchte. „Scheiß Kindergärten“ denke ich nur! Die Schratzen von heute sind echt ein anders Kaliber. Die fangen früh an, denn wie anders erwartet kam die Idee von der Kindergärtnerin.
Ich entscheide mich also für Wahrheit, da ich keinen Bock habe, noch mal nackt in den Main zu springen. Außerdem habe ich ja nix mehr drunter. Also werde ich gefragt, ob ich schon einmal Sex mit mehr als einer Frau gleichzeitig hatte. Was soll ich jetzt nur sagen. Ach was, ich lüge mit der Wahrheit und antworte: „…leider nein!“
Die Blicke der beiden Mädels sprechen Bände.

Nach noch ein paar Cocktails soll die Runde aufgelöst werden. Jetzt oder nie denke ich und frage die Kindergärtnerin – ganz taff – nach Ihrer Handynummer, die ich denn auch bekomme.

Später auf der Rückfahrt nach Hause in Richtung „Ehebett“ sage ich zu mir selbst:
Da ist er wieder, der alte flirt-Kampfgeist.

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